top of page

atmen

Mona Lunte

Aktualisiert: 17. Okt. 2023

Wir tun es unser ganzes Leben lang - manchmal unbewusst und flach, manchmal bewusst und tief: atmen. Wir können den Atem beobachten, sogar führen lernen und somit eine Wirkung auf unseren Körper und unser Nervensystem erzielen.


Pranayama - kontrollierte Atmung

Die Atmung funktioniert autonom, also ohne unseren bewussten Einfluss darauf. Verschiedene Faktoren aus dem Außen können jedoch dafür sorgen, dass wir nicht mehr "natürlich" atmen: Muskeln und Gewebestrukturen sind fest, der Atem ist flach, schnell, und wir gestresst. Daher lohnt es sich, auf den Atem und somit auf unser Nervensystem Einfluss zu nehmen. In der Yogapraxis wird die Kontrolle und Lenkung der Atmung "Pranayama" genannt: rhythmisches, langsames und tiefes Atmen stärkt die Atemmuskulatur und nährt den Körper. Dabei hat die Atmung auch einen besonderen Einfluss auf den mentalen Zustand: unser Bewusstsein folgt Prana, und umgekehrt. Wenn wir unruhig, gestresst oder ängstlich sind, ist unsere Atmung meist flach, schnell und vor allem im Brustkorb spürbar. Wenn die Atmung ruhiger ist, werden es auch unsere Gedanken und mentalen Muster.

Probiere dafür doch mal eine Variation der Vollatmung aus.


 

Was ist eigentlich Prana ?


"Prana ist die Energie, die alles durchdringt, das Allergrößte genauso wie das Allerkleinste. [...] Wenn wir unsere Achtsamkeit auf einen Körperteil lenken, fühlen wir Prana: als Wärme, als sanftes Kribbeln, als Pulsen - wir fühlen, dass wir leben. Wenn wir essen und trinken, ja selbst über den Kontakt zum Boden nehmen wir Prana auf. Doch am meisten davon erhalten wir über die Atmung: Luft, vayu, ist der wichtigste Träger von Prana für uns." (Ralph Skuban "Patanjalis Yogasutra", S.149)

 

Ziel des Pranayama laut Patanjali ist die Verlängerung der Ausatmung "rechaka" und die Etablierung des Atemhaltens "kumbhaka". Pranayama ist ein essentieller Teil des achtgliedrigen Pfads, der Yoga als Zustand vollkommener mentaler Stille zum Ziel hat.


Atmen schult unsere Selbstwahrnehmung

Durch das Fokussieren auf den Atem richten wir unseren Blick nach Innen, beobachten die Bewegung des Atems und erkennen die Eigenschaften der eigenen Atmung. Indem wir unseren Atem wahrnehmen und beobachten schulen wir also unsere Selbstwahrnehmung. Die Atembeobachtung kann eine Form der Meditation sein, ein Anker, der uns immer wieder ins Jetzt bringt, wenn Gedanken uns in Richtung Vergangenheit oder Zukunft weg ziehen. Durch die Konzentration auf den Atem lernen wir, einen Schritt zurückzutreten, zu beobachten und nicht direkt auf die Muster unseres Geistes zu reagieren.


Stressregulation durch Atmung

Zurück zum Nervensystem: Durch die bewusste Lenkung der Atmung können wir also Einfluss auf unser Nervensystem nehmen. Jede Einatmung ist mit einer Aktivierung des sympathischen Nervensystems und jede Ausatmung mit einer Aktivierung des parasympathischen Nervensystems verbunden. So schlägt auch unser Herz mit jeder Einatmung schneller, und langsamer mit der Ausatmung.

Ein Nervensystem in Balance kann sich selbst flexibel zwischen sympathischer und parasympathischer Aktivierung regulieren. Verschiedene Faktoren wie Stress, (traumatische) Erlebnisse oder Krankheiten können unser Nervensystem aus dem Gleichgewicht in die Dysregulation bringen. Wir sind dann in einem dauerhaft angespannten und gereizten Zustand (Übererregung/Sympathikus), fühlen uns erschöpft und antriebslos (Untererregung/Parasympathikus) oder wechseln sprunghaft zwischen diesen beiden extremen Zuständen.

In diesem Fall kann es hilfreich sein, (Atem-)Techniken zu finden, die uns zurück in einen ausgeglichenen und flexiblen Zustand des Nervensystems bringen.

Da wir in einer Gesellschaft leben, die generell von einem hohen Stresserleben geprägt ist, legen wir in unserem embrace yogaraum in Jena meist den Fokus auf Atemübungen, die die Ausatmung verlängern, den Atem bis in den Bauch und das Becken schicken und somit eine parasympathische Wirkung auf das Nervensystem haben.

Hier stellen wir euch Brahmari vor, eine Technik, die durch Summen die Ausatmung verlängert und den Vagusnerv stimuliert.



Wenn du mit uns im embrace yogaraum in Jena Pranayama praktizieren möchtest, kannst du das zu unseren Wochenausklängen (Freitag abends in regelmäßigen Abständen um 19.15 Uhr) tun. Außerdem spielt der Atem in all unseren Yogakursen (Vinyasa, Yin Yoga, Slow Flow) eine zentrierende Rolle. Schau doch mal in unseren Kursplan.

35 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
yoga für alle?

yoga für alle?

mantra

mantra

back to basics

back to basics

Comentários


bottom of page